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Masernimpfung

Dieses Jahr wird die Masernimpfung Pflicht. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die mit Kindern zusammenarbeiten, also Lehrer, Erzieher, medizinisches Personal und so weiter.

Was heisst das konkret?

Die Masernimpfung muss bei Eintritt in die Schule oder Kita per Impfausweis nachgewiesen werden.

Über den Sinn einer Impfpflicht kann man natürlich streiten. Der Grund, der hinter der Impfpflicht steckt, ist Folgender: wir wollen die Masern ausrotten. Warum? Weil sie eben keine harmlose Kinderkrankheit sind, wie oft behauptet.

Ich möchte dir mal mehr über die Masern erzählen:


Was sind die Masern?


Masern sind Viren- keine Bakterien.

Die Übertragung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion. Das heisst also: Das Virus steckt in Speichel, Nasensekret und so weiter und wird zum Beispiel durch Husten, Sprechen und Niesen übertragen. Aber nicht so wie eine Erkältung. Nein, die Masern sind hochansteckend. Sobald dein Kind also in der Nähe einer mit Masern infizierten Person ist, wird der Virus mit beinah 100 Prozent Sicherheit übertragen. Einmal mit dem Virus infiziert, bricht dieser in 95 Prozent aller Fälle aus. Diese Zahlen sind relativ beispiellos.

Ein weiteres Problem ist Folgendes:

Die Patienten sind schon 3-5 Tage vor dem typischen Hautausschlag hochansteckend. Da weiss man also noch nicht mal, dass man an Masern erkrankt ist und steckt unwissentlich andere an.


Wie äußern sich die Masern?

Typischerweise gibt es zwei Phasen.

In der ersten Phase äußert es sich wie eine Grippe. Also zeigt dein Kind typischerweise die üblichen grippalen Symptome wie Husten, Gelenkbeschwerden, Abgeschlagenheit etc.

Nach 3-5 Tage sinkt das Fieber und beim zweiten Schub kommt es erneut zu Fieber, einer Verschlimmerung der Symptome und erst dann kommt der typische Masernausschlag. Der Ausschlag beginnt hinter dem Ohr, geht dann über das Gesicht und anschließend wird der restliche Körper befallen. Man erkennt den Ausschlag auch daran, dass Handfläche und Fußsohlen ausgespart bleiben. Nach dem Ausschlag bleibt eine Schuppung zurück. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kinder schwer krank.


Während oder nach einer Maserninfektion können eine Reihe an Komplikationen auftreten, die auch der Grund dafür sind, dass das Virus gefürchtet ist:

Komplikationen:

  • Fieber, Fieberkrämpfe,

  • Schwächung der Immunabwehr für mindestens 6 Wochen. Deswegen folgen oft bakterielle Infektionen wie Mittelohrentzündungen oder Lungenentzündungen. Eine gefürchtete Komplikation ist die postinfektiöse Enzephalitis, also eine Entzündung des Gehirns. Die kann in 10- 20 Prozent der Fälle tödlich enden. Weitere 20 bis 30 Prozent der Kinder zeigen bleibende Schäden wie Lähmungen/Behinderungen.

  • am Gefürchtetsten ist die Komplikation der subakute sklerosierende Panenzephalitis. Besonders schwer sind von ihr die unter 1-Jährigem betroffen. Diese Entzündung tritt 6-8 Jahre nach der eigentlichen Masern-Infektion auf. Sie macht psychische Veränderungen, Krampfanfälle und führt zu einem völligen Verlust der Gehirnfunktion. Sie ist auch so erschreckend, weil sie in 95 Prozent der Fälle tödlich endet.


Du siehst: Masern sind nicht harmlos: Einer von 1000 Masernerkrankten stirbt an der Erkrankung.


Was passiert wenn ich mich in der Schwangerschaft mit Masern anstecke?

  • Das Risiko für eine Fehlgeburt ist erhöht.

  • Wenn sich die Mama kurz vor der Geburt mit Masern ansteckt, dann kann das Kind mit einer Maserninfektion auf die Welt kommen.

Jede Frau, die plant, schwanger zu werden, sollte gegen Masern geimpft sein.


Was passiert bei der Masernimpfung?


Das Prinzip der Impfung funktioniert so:

Nachdem das Kind geimpft wurde, entwickelt das Kind Antikörper im Blut. Wenn dann das Kind mit Masern konfrontiert wird, steht bereits eine kleine Armee an Immunzellen bereit, die das Virus bekämpfen können. Wir tricksen unseren Körper also aus. Er bekommt eine kleine und veränderte Dosis von dem Virus und macht den Rest von alleine.

Bei der Masernimpfung handelt es sich um eine Lebendimpfung.

Meistens gibt man die Masern Impfung als Kombinaitonsimpfstoffe also entweder als

MMR (Masern Mumps Röteln) oder MMRV (Masern Mumps Röteln Varizellen) Impfstoff.

Es wird 2mal geimpft. Einmal 11-14 Monate nach der Geburt und einmal 15-23 Monate nach der Geburt

Nach der zweiten Impfung besteht eine lebenslange Immunität zu 92-99%.

Was ist mit den restlichen Prozent?

Es gibt sogenannte Impfversager. Bei ihnen schlägt die Impfung nicht an. Neben diesen gibt es aber auch noch Babys oder andere Menschen, die nicht geimpft werden dürfen. Diese Menschen können vor dem Masernvirus nur geschützt werden, indem möglichst viele Gesunde um sie herum geimpft sind. Es geht hier also um Herdenimmunität.


Impfsicherheit

Trotzdem lassen manche Mamas nicht impfen. Sie machen sich Sorgen um die Impfsicherheit. Gerade beim Thema Masern gibt es unzählige Mythen um die Impfsicherheut und ich versteh wie verunsichernd das sein kann.


Autismus

1998 hat Andrew Wakefield in einer renommierten amerikanischen medizinischen Fachzeitschrift eine Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang mit Masern und Autismus beschriebt.

Es hat sich herausgestellt, dass dieser Herr Wakefield sich von Eltern (bzw. deren Anwälte) mit Autismuskindern sponsern ließ. Die Studie wurde bis heute mehrfach widerlegt und Herr Wakefield musste ins Berufsverbot.


Erfolg der Impfung

In diversen Internetforen und auch Büchern, die von impfkritischen Organisationen zusammengestellt wurde, ist immer wieder die Rede von einer Unwirksamkeit der Masern-Impfung.

Die Wirsamkeit der MMR-Impfung ist gut belegt und hat eine hohe Erfolgsquote: 95 % nach erster Dosis bzw. 96 % nach zweiter Dosis.

Vor der Einführung der Masernimpfung in den USA im Jahr 1963 wurden ungefähr 500.000 jährliche Masernerkrankungen mit 500 Toten erfasst. Wenige Jahre nach der Einführung wurde ein Rückgang der Erkrankungen um 98 % registriert. Heute gelten die USA zusammen mit dem ganzen Kontinent Amerika als Masern-frei.[1][24]

Die Wirksamkeit der MMR-Impfung selber gut belegt, sie hat bezüglich der Masern-Komponente eine für Medikamente außerordentlich hohe Erfolgsquote von 95 % (nach erster Dosis) bzw. 96 % (nach zweiter Dosis).



Hühnerei im Impfstoff:

Manche Impfstoffe wie zum Bsp der MMR Impfstoff werden auf Basis von Hühnerei gezüchtet. Geringe Rückstände sind in Impfstoffen nachweisbar. Trotz Allergien ist eine Impfung sicher. Kinder, die auf Hühnerei mit stärksten allergischen Reaktionen (allergischer Schock) reagieren, können beim Kinderarzt nach der Impfung beobachtet werden.


Mit welchen Nebenwirkungen sind zu rechnen?


  • Etwa 5-10 Prozent der Impflinge bekommt ca. 2 Wochen der Impfung eine sog. Impfreaktion: ein blassen Hautausschlag, Husten und Fieber. Das nennt man auch Impfmasern. Impfmasern sind übrigens NICHT ansteckend.

  • Sonst sind die häufigsten Nebenwirkungen: Fieber und Allgemeinsymptome wie beispielsweise Frösteln, Kopfschmerzen, Mattigkeit oder Magen-Darm-Beschwerde

  • das Risiko für Fieberkrämpfe ist 3-5 fach erhöht.

  • vorübergehende Verringerung der Blutplättchenanzahl

  • Allergische Reaktion: 1-2 Fälle pro 1 Million verabreicht Impfdosen.

  • noch seltener als die allergische Reaktion: Gehirnentzündung nach Masern-Impfung (Fallberichte deuten an, dass die Betroffenen eine Immunschwäche hatten, kein eindeutiger Zusammenhang mit der Maser-Impfung belegt)

  • Muskelschmerz

  • Rötung und Schwellung an der Einstichstelle

Vergleicht man das mit den Komplikationen des Virus selber, so ist das Nutzen einer Impfung um ein Vielfaches höher als das Risiko.


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